Das Gemälde ist ein Repräsentationsbild, es wurde mehrfach kopiert und, wie bei den Regenten üblich, an die großen Adelshäuser in Europa verschickt. Das Bild des Hofmalers Martin Meytens setzt den späteren Mitregenten, Maria Theresias ältesten Sohn Joseph, in Szene. Die beiden Adler auf den Obelisken, hier über Person 4 andeutungsweise eingefügt, sind leicht in die rechte Bildhälfte gerückt, also mehr hin zu Joseph und Maria Theresia. Die Platzierung Josephs im Sternmittelpunkt unterstreicht den Anspruch der Herrscherin, dass mit ihrem Sohn das Haus Habsburg wieder sowohl den römisch-deutschen Kaiser stellen als auch über die Habsburger Hausmacht herrschen wird, als Erzherzog von Österreich und zweifacher König, der von Böhmen und von Ungarn, deshalb die beiden Adler. Ihr war 1740 die Kaiserwürde nach dem Tode des Vaters, Kaiser Karl VI., verwehrt worden. Ihr Mann, Herzog Stefan von Lothringen, konnte die Kaiserwürde 1745 als Franz I. erlangen, nachdem die deutschen Kurfürsten zwischenzeitlich einen Wittelsbacher zum Kaiser wählten und mit Kaiser Karl VII. kurzfristig, gegen Österreich gerichtet, das bayerische Herrscherhaus zum Zuge kam. Mit Franz I. und dann Joseph II. regierten die Habsburg-Lothringer das Römisch-deutsche Kaiserreich bis zu dessen Auflösung 1806.
Maria Theresia hat diese Anerkennung und Herausstellung durch eine geschickte Heiratspolitik vorbereitet.
Aus der Aufstellung über die Personen im Bild geht das sehr deutlich hervor.
Skizze zum Gemälde:
Die Kaiserliche Familie auf der Schönbrunner Schlossterrasse. Der Hofmaler Martin Meytens hat das Bild zwischen 1750 und 1756 gemalt.
Maria Theresia und Franz Stefan waren neunzehn Jahre verheiratet. Sie hatten sechzehn Kinder. Das Gemälde zeigt elf von ihnen. Die Nummerierung folgt dem Datum der Geburt der Kinder.