S t a d t b i l d e r - B e i s p i e l A u e t o r
Rahmenbau, dOCUMENTA 6, 1977
Hoftheater, 1909
Auethor - Friedrichstor, 1782 und 1906
Das Auethor ist Teil einer Platzgestaltung, die an Ideen aus der Zeit der Aufklärung anknüpft. Das preußische Hoftheater nimmt 1907 den Platz des Auetores ein. Der große Bau verschließt die Sichtachse zu Park und Landschaft und zerstört die Ausgangsidee. Diese Bewertung ("zerstört") ist strittig, bringt aber Spannung in eine Erkundung hinein.
Das Schleifen der Befestigungsanlagen ab 1767 schafft Raum für einen großen Platz. Dieser verbindet Altstadt und Oberneustadt. Es entsteht eine abgestimmte Gruppe von herausragenden Gebäuden.
> Der Sitz der Regierung (Weißes Palais),
> das Fridericianum als Museumsbau mit
. .für die Bevölkerung zugänglicher Bibliothek
.. und den landgräflichen Kunstsammlungen,
> das Ottoneum als Sitz des Collegium Carolinum
.. (Vorbereitung auf das Universitätsstudium),
> das Theater am Westrand des Platzes,
. .auf der anderen Seite der Königsstraße,
> die Elisabethkirche am Ostrand zur.Karlsaue hin.
> das Auethor als Symbol für die Öffnung zu Park
...und Landschaft.
Das Ensemble von Regierung, Museum, Universität, Oper, geistigem Haus und Tor ist ein Programm.
Friedrichstor 1824
Umbau 1826
Umgesetzt 1907
Das 1782 errichtete Auetor bestätigt den offenen Platz und betont zugleich eine Sichtachse zur weiten Landschaft und zur großzügigen Parkanlage.
Im 19. Jahrhundert wird das Auetor dann mehrfach umgestaltet, z. B. 1824 zum Friedrichstor mit Säulenhallen und 1876 zum Kriegerdenkmal. 1907 muss es dem preußischen Staatstheater weichen.
Die Leichtigkeit der Platzgestaltung und die Idee der Sichtachse sind heute wiederum städtebauliches Programm, äußerst geschickt gelöst und 1959 vollendet mit dem Bau des neuen Staatstheaters an der Ostseite sowie der sich, im Bogen geführt, anschließenden Documenta-Halle aus dem Jahr 1992 und dem Rahmenbau der d6, 1977.
Dieser lädt durch seine Konstruktion mit Steg und Blick durch den Diarahmen zum Verweilen und einem genauen Hinschauen ein. Gestaltete Idee der Öffnung.
Links: Foto J. Fischer, zwei Postkarten Sammlung FS, Stich von G. H. Weise ( Holtmeyer)
Mitte: Zwei Scans aus Holtmeyer, Postkarte Sammlung FS
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