Karls-Aue für Alle 2

Die Gesamtsicht ist beispielsweise auf dem Plan von Selig aus dem Jahr 1781 oben links an den Rand gesetzt. Die Perspektivierung der Karte lenkt den Blick auf die Geometrie der Karlsaue, die überdimensional erscheint, aber bis 1800 fast die gleiche Fläche einnimmt wie die Straßen und Gebäude der Stadt.
Der Fürst hat einen Plan seiner Stadt in Auftrag gegeben.

Hervorgehoben der Fall, in der veränderten Neuauflage von 1822 aber nicht mehr aufgenommen. Auch der Plan von 1742, Kassel noch umgeben von den Befestigungsanlagen, ist mit einer Vedute versehen, diese nimmt unten auf dem Blatt als Streifen die gesamte Breite ein. Beide Pläne lassen sich im Kapitel "Pläne, Ansichten, Karten" aufrufen.

Die Lithografien hier verfolgen einen ganz anderen Zweck. Es sind Einzelansichten, die immer Landschaft zeigen und auf etwas Besonderes der ausgewählten Gegend verweisen. Das trifft das Motiv, Orte aufsuchen zu wollen, weil es anregend und interessant ist, dort Spazieren zu gehen. Aber wieso Baunsberge und Tannenkuppe?

Unter dem Stadtplan platziert drücken die kolorierten Abzüge noch einen weiteren Sinnzusammenhang aus. Auf den kolorierten Lithografien herrschen Grüntöne vor. Das hebt sie vom zurückhaltend kolorierten Kartenblatt ab und wirkt wie das Fundament für einen Stadtplan. Auf diesem werden Entwicklungen und Projekte hervorgehoben.
Die alte Stadt ist in Grau gehalten, die bauliche Ausdehnung dagegen in Rot. Deutlich zu erkennen ist eine Verschiebung. Im Norden Fabriken und der neue Güterbahnhof
Richtung Westen ... Der Unternehmer Aschrott hat Flächen und Gartengebiete aufgekauft, parzelliert ...

Projekt für eine zweite Hauptstrecke Bahnlinie

Die Lithografien:

Von der Hauptachse der Karls Aue aus kommend öffnet sich der Blick auf den kleinen Tempel auf der Insel im Bassin. Die doppelte Allee ist gut zu erkennen. Der Hauptweg und zwei Wege links und rechts davon. Diese Gestaltung ist heute noch gleich erhalten. Die Personen sind nicht sehr klar gezeichnet, dennoch lassen sich Besuchergruppen unterscheiden:
>Eine Reiterin und ein Reiter sind gerade angekommen, sie schauen zum Tempel. Die Frau im Damensitz betrachtet

Die Lithografie "Aue-Bassin" ist auf diesem Plakat in der Reihe unten links platziert. Das gesamte Druckblatt im Format 43,5 mal 75 cm heißt: "Plan der Residenzstadt Cassel 1878". Auf zwei Streifen unterhalb des Plans sind einmal fünf kolorierte Zeichnungen (Lithografien) untergebracht, zum anderen, darunter im schmalen Band, die Legende und Maßangaben. Das Ensemble von Park- und Landschaftsmotiven im Streifen folgt durchaus der Tradition einiger alter Kartenblätter, eine Stadtansicht auf dem Druckblatt mit unterzubringen. Nur ist diese hier aufgelöst, Einzelstücke werden gezeigt, verbunden mit der Aufforderung, einmal dorthin zu gehen.