Die Rezeption der Wasserspiele in Park Wilhelmshöhe um 1800
Urte Stobbe
https://www.uni-vechta.de/germanistik/lehrende/stobbe-urte/publikationen
Die Rezeption der Wasserspiele in Park Wilhelmshöhe um 1800. In: Sandra Kress, Jennifer Verhoefen (Red.): Hortus ex machina. Der Bergpark Wilhelmshöhe im Dreiklang von Kunst, Natur und Technik. Wiesbaden: Theiss 2010, S. 176–187.
S. 176, neu formatiert
Die Rezeption der Wasserspiele in den Mittelpunkt der Ausführungen zu stellen, greift auf ein entsprechendes Plädoyer von John Dixon Hunt zurück, demzufolge bei der Untersuchung eines Gartens nicht nur die Entstehung und Entwicklung, sondern gerade auch die zeitgenössischen Nutzungsformen und Reaktionen zu berücksichtigen seien:
In Anbetracht der festen Etablierung solcher Vorgehensweisen bei der Untersuchung historischer Gärten, [gemeint ist die Konzentration auf die Gartengestaltung], von denen die Studie von Hennebo / Hoffmann so beispielhaft ist, möchte ich für eine Erzählalternative plädieren, die parallel zu anderen vorgetragen werden sollte. Dies wäre die Geschichte von der Nutzung der Gärten, ihrer Rezeption durch diejenigen, die nicht an ihrer Erschaffung beteiligt waren.1
Hunt spricht sich dafür aus, den Bildern, Ideen und Vorstellungen, die zeitgleich mit der Entstehung und Veränderung eines Gartens entstanden sind, besondere Aufmerksamkeit zu widmen, da sie zentrale Hinweise auf das damalige Erleben und die damit verbundene Bedeutung der Anlage für die Zeitgenossen liefern.
Ähnlich wie bei der Untersuchung einer Gesamtgartenanlage sind auch bei der Analyse der Wasserspiele
vom Park Wilhelmshöhe drei Ebenen zu unterscheiden bzw. zu trennen: die Veränderungen im Bereich der Gestaltung, die jeweilige Nutzung und die verschiedenen Rezeptionsweisen. Diese unterschiedlichen Aspekte bedingen sich auf vielfältige Weise gegenseitig, wie im Folgenden gezeigt werden soll.
John Dixon Hunt, Plädoyer für eine Rezeptionsgeschichte von Gärten,
in: Michael Rohde/Rainer Schomann (Hg.), Historische Gärten heute, Leipzig 2004, S. 38–41, hier S. 39.