Drei Exkursionen:
Bildkompositionen
A. H. Payne - 1840/1850
> Bildbetrachtung. 1, 2, 3, 4
> Allerlei Payne's
> Eine ungehörige Szenerie
Im Weitwinkel
G. Kobold, Serie um 1800
Panorama Wilhelmshöhe
Postkarte 1907
Spielt hier A. H. Payne mit der Platzierung der Fontäne?
Indiz könnten die Veränderungen im Stich von 1850 sein. Erhält die Szenerie unten rechts so eine andere Bedeutung?
Das zu klären ist eine eigene Untersuchung wert, Bildbetrachtung 3.
In der Version 1850 haben sich rechts oben dichte Wolken aufgetürmt. Die Baumgruppen am Tempel und links am Rand treten filigran gezeichnet zurück. Das verstärkt die Tiefenwirkung und unterstreicht die Bildwirkung der in feineren Strichen ausgeführten springenden Wasser. Oktogon und Tempel verlieren an Höhe und auch an zu sehender Bedeutung.
Eine Randbemerkung:
Es erscheint plausibel, dass der Zeichner bewusst auf die Parkgestaltung durch H. C. Jussow verweist. Das Bassin aus der Zeit von Friedrich II. wird 1790 zum Teich umgeformt, die Insel für die Fontäne rückt nach rechts hin zum Tholos. Die Mitte ist der Sichtachse hoch zum Herkules vorbehalten. Zugleich kommt aber die Große Fontäne stärker in ihrem Stellenwert für den Landschaftsgarten in den Blick, als Abschluss der Wasserkunst und solitärer Höhepunkt der Inszenierungen. Es ist schließlich die einzige Fontäne, die ohne Pumpensystem 52 Meter hoch aufsteigt.
Lediglich die Höhe und Dimension der aufschäumenden Wasser würdigt der Text in Payne's erstem Universum-Band mit dem Titel "Fontäne zu Wilhelmshöhe bei Kassel". Die Beschreibung ist zusammen mit dem frühen Stich erschienen in: Payne's Universum - Neues Bilderwerk mit vorzüglichen Stahlstichen und erläuterndem Texte, Leipzig 1843, S. 27ff.
Den technischen Sachverhalt und den Aufbau der Insel mit einer Fassung für den Fontänenkopf und der Vorrichtung für einen Schieber, um den Wasserstrahl anzulassen, scheinen Albert Henry Payne als Zeichner ebenso wie der Autor der Beschreibung des Bergparks Charles Edwards nicht zu kennen.
Diese herausragende Ingenieur-Leistung ist erst in unserer Zeit angemessen gewürdigt worden, im Zusammenhang mit der Anerkennung der Wasserspiele als Weltkulturerbe.
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