Spaziergänge als Partien
> Spazierengehen entsteht
> Momentaufnahmen
> Bedeutungswandel
> Historischer Cours


"Spaziergänge hindurch"

Wer geht Spazieren?


Ringsum die Gärten

"Spazieren" - Texte 18. Jh.

Promenadologie

Karls-Aue für alle

Schick zur Wilhelmshöhe

Souvenirstücke

Kassel geht spazieren

Historische Exkursion

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P a r t i e n   i n   M o m e n t a u f n a h m e n   a b g e b i l d e t
Historischer Spaziergang
Rundgänge

Die Lithografie "Aue-Bassin" präsentiert Figurinen. Personen sind idealtypisch abgebildet, sie gehen spazieren, um die Stadt für ein, zwei Stunden zu verlassen und den nahen Park aufzusuchen. Immer den Wegen entlang, hier begegnen sie sich zu Pferd und zu Fuß. Zwei Damen unterhalten sich, entsprechend der Etikette gehen sie nicht allein, sie begleiten sich. Kleidung und Sonnenschirm weisen sie als gutbürgerliche Frauen aus. Eine Familie steht am Beckenrand. Daneben, das könnte das Kindermädchen sein. Eine Dreiergruppe schaut umher. Rechts im Bild blickt ein Herr mit Hut zu Reiterin und Reiter. Er begibt sich gerade auf den Weg zurück, den Spazierstock hinter sich haltend.
Beinahe programmatisch sind Gruppen und Schichten der Bevölkerung dargestellt. Diese haben sich eingefunden, um den Blick auf den Pavillon zu genießen. Getrennt, jeweils für sich! Am Bassin können sogar Kähne ausgeliehen werden, eine Attraktion, um zur Insel zu rudern.

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Großformatig gibt das "Hohenzollern Stadt Theil Unternehmen" von R. S. Aschrott 1878 einen
Stadtplan heraus, unter den fünf Lithografien gesetzt sind. Die Reihung passt zur Botschaft des Druckwerks: Kassel breitet sich aus. Wir unterstützen und organisieren das! Nicht nur die Stadt erweitert ihr Gebiet, das, was als nahe Umgebung empfunden wird, zieht Aufmerksamkeiten auf sich. Lithografien drücken das aus, sie sind (noch) das Medium der Zeit und die Vorlage für die beliebten Postkarten, die mit einer millionenfachen Auflage gekauft und versandt werden.
Nicht nur das Kartenbild, auch die fünf Momentaufnahmen darauf verweisen auffällig auf die Ausdehnung der Stadt. Die Geschichte des Spazierengehens stellt sich hier dar als Hinwendung zur Umgebung, verbunden mit einer selbstbewusst gezeigten Gepflogenheit, sich draußen mit Muße aufzuhalten - selbstverständlich. Landschaft wird wahrgenommen.
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