Mehrere Rundgänge sind als historischer Spaziergang angelegt. Was meint "historisch"?
Zunächst, der Verlauf (Cours) ist jeweils offen, denn vorgeschlagen sind verschiedene Strecken und Haltepunkte sowie Tipps für ein Abzweigen.
Dann sind diese Rundgange darauf ausgerichtet, sich beim Spazierengehen zugleich im geschichtlichen Umfeld zu orientieren.
Flyer und Infoblätter unterstützen dabei. Drei Zugänge bzw. Formate biete ich an:
Einen historischen Cours vor Ort aufsuchen und erlaufen:
Materialstücke leiten an und begleiten die Partien, um die Gedanken von Personen, von "virtuellen Begleitern" aufzuspüren, die vor 100 oder 200 Jahren irgendwo rings um Kassel spazieren gegangen sind. Das vermitteln Schilderungen von Zeitzeugen, Auszüge aus Reiseberichten, zu interpretierende Postkarten oder z. B. eine Lithografie. Orte sind beschrieben, sie werden aufgesucht und im historischen Vergleich betrachtet. Pläne, Zeichnungen und Fotos ergänzen. Über Smartphone oder Tablet lassen sich Hintergrundinformationen aufrufen, z. B. für die Rundgänge: Schöne Aussichten,
Um Mulang und Lac, Tore der Zollmauer, Freiheiter Durchbruch.
Einen historischen Cours virtuell nachvollziehen und etwas Zeitgeist spüren:
Beim gezielten Nachforschen habe ich zahlreiche Belege gefunden, die die Geschichte des Spazierengehens in Kassel und Umgebung beleuchten.
Bei diesen Untersuchungen ist die Idee der "virtuellen Begleiter" entstanden. Drei Beispiele dazu:
> Ringsum die Gärten, ein eigenwilliger Blick auf den Stadtplan von 1803.
> Hinaus aus der Stadt, aber auf Wegen bleiben, die Spaziergänge hindurch heißt es in einem schönen Text aus dem Jahr 1778. Was ist gemeint?
> Spazierengehen in der Stadt und hinaus in die Landschaft.
Eine Historische Exkursion ist mit vorbereiteten Aktivitäten verbunden.
So entsteht ein Format, um
> ausgehend von einer Idee, einer Fragestellung oder Aufgabe und
>
gestützt auf Materialien (Bilder und Texte hier in der Website und in Heften, auf Blättern)
eine aufgesuchte, gestaltete Landschaft und darin platzierte Gebäude und Anlagen zu erkunden.
Eine Zielrichtung ist definiert: Die Orte sollen als arrangierte Wirklichkeit erfahrbar und sichtbar sein, und sie sollen in ihrer Komposition hinterfragt werden. Wichtiges Mittel dazu ist das Fotografieren.
In Kassel ist die Spaziergangswissenschaft erfunden worden. Lucius Burckhardt hat als Universitätsdozent Studierende in den 1990er Jahren zu einem speziellen Betrachten der Stadt veranlasst. Die Promenadologie als Wissenschaft ist bei diesen "reflexiven Spaziergängen" entstanden. Das sind (waren) Partien im zeitgeschichtlichen Cours. Mehr
...